Erklärung des Ministerpräsidenten der Republik Türkei, S.E. Herrn Ahmet Davutoğlu, zu den osmanischen Armeniern, die beim Zerfall des Osmanischen Reiches ums Leben gekommen sind

Bern Büyükelçiliği 22.04.2015

In den letzten Jahren des Osmanischen Reiches erlebten sehr viele osmanische Bürger verschiedener ethnischer und religiöser Zugehörigkeit, die seit Jahrhunderten in Frieden und Brüderlichkeit zusammen gelebt hatten, großes Leid, welches in ihrem Gedächtnis tiefe Spuren hinterließ.

Als Nachkommen von Völkern unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit, die unter den Bedingungen des Ersten Weltkrieges dieses Leid erfahren hatten, verstehen wir das Erlebte. Wir gedenken der unschuldigen osmanischen Armenier, die ihr Leben ließen, mit Respekt. Wir sprechen ihren Nachkommen unser Mitgefühl aus.

Es ist eine historische und menschliche Pflicht der Türkei, für die Erinnerung der osmanischen Armenier und das armenische kulturelle Erbe einzutreten.

In diesem Sinne wird dieses Jahr am 24. April wie auf der ganzen Welt auch in der Türkei mit einem Gottesdienst des armenischen Patriarchats der osmanischen Armenier gedacht.

Wie in der von unserem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdo
ğan am 23. April 2014 während seiner Amtszeit als Ministerpräsident veröffentlichten Botschaft dargelegt wurde, wäre es viel bedeutungsvoller gewesen, wenn „die Türkei und Armenien gemeinsam in einer gebührenden Art und Weise in einer Gedenkveranstaltung“ der osmanischen Armenier gedacht hätten.

Wir sind der Überzeugung, dass diese reife und tugendhafte Haltung Wirklichkeit wird, wenn die Geschichte nicht mehr als ein politisches Mittel instrumentalisiert wird.

Die altanatolische Zivilisation hat uns gelehrt, für unsere Geschichte einzutreten, uns gemeinsam an unsere Freude und unser Leid zu erinnern, unsere Wunden gemeinsam zu heilen und miteinander in die Zukunft zu blicken.

Wie ich in der Erklärung vom 20. Januar 2015 anlässlich des Jahrestages des Todes von Hrant Dink zum Ausdruck gebracht habe, „ist es durchaus möglich, dass diese beiden alten Nationen die Reife erlangen, sich gegenseitig zu verstehen und gemeinsam in die Zukunft zu blicken“.

Als Folge unserer historischen Verantwortung und menschlichen Pflicht erinnern wir uns auch heute mit Respekt an die Menschen, die bei den Ereignissen vor hundert Jahren umgekommen sind und wir tun dies, ohne zwischen den Schmerzen zu unterscheiden.

Auf der anderen Seite sind wir davon überzeugt, dass für die Linderung unseres Leids eine aufrichtige Aufarbeitung der Vergangenheit ebenso wichtig ist wie das Gedenken an die Verstorbenen.

Es ist möglich, die Ursachen der Geschehnisse im Ersten Weltkrieg sowie die dafür Verantwortlichen festzustellen.

Die Ereignisse auf ein einziges Wort zu reduzieren und somit durch Verallgemeinerungen die Verantwortung nur dem türkischen Volk zuzuschreiben und dies sogar mit einer Sprache des Hasses zu verbinden, stellt jedoch sowohl in moralischer als auch in juristischer Hinsicht ein Problem dar.

Die tiefen Spuren der Vertreibungen und Massaker, denen die türkischen und muslimischen Osmanen vor hundert Jahren zum Opfer fielen, sind heute noch in den Gedächtnissen präsent.

Diese Tatsache zu ignorieren und zwischen den Schmerzen zu diskriminieren, ist in historischer Hinsicht ebenso falsch wie moralisch nicht akzeptabel.

So haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass das gegenseitige Aufzwingen von Erinnerungen, die sich entgegenstehen, zu keinem Ergebnis führt.

In diesem Sinne ist es notwendig, die Erinnerung und das Gewissen aller osmanischen Bürger zu respektieren und ihrer Stimme Gehör zu schenken.

Um zur Wahrheit zu gelangen, sind eine faire Perspektive des Gedenkens, Empathie, eine respektvolle Sprache sowie eine vernünftige und sachliche Sichtweise hinreichend.

Die Türkei ermöglicht ein Umfeld, in dem alle Meinungen frei geäußert und offen diskutiert sowie jegliche Dokumente und Quellen erforscht werden können. Dadurch unternimmt sie wichtige positive Schritte im Hinblick auf das Ziel des Aufbaus einer gemeinsamen Zukunft.

Als Nachkommen zweier Völker, die vor hundert Jahren in Freude und Leid dasselbe Schicksal geteilt haben, kommt uns die gemeinsame Verantwortung zu, die ein Jahrhundert alten Wunden zu schließen und unsere menschlichen Bande wiederherzustellen.

Die Türkei wird dieser Verantwortung gegenüber nicht gleichgültig bleiben und weiterhin ihr Möglichstes für die Freundschaft und den Frieden unternehmen.

Auch appellieren wir an alle dritten Parteien, eine Haltung einzunehmen, die auf einer fairen Perspektive des Gedenkens und einer gemeinsamen Zukunft in Frieden gründet, anstatt historische Wunden zu vertiefen.

Mit diesen Gefühlen und Gedanken gedenken wir noch einmal der osmanischen Armenier, die bei der Umsiedlung 1915 ums Leben gekommen sind mit Respekt. Wir teilen die Trauer ihrer Kinder und Enkel.


Atatürk

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